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Mental Health. Weil es keine Ersatz – Seele gibt.

Mental Health. Weil es keine Ersatz – Seele gibt.

Ein großes Thema. Ein wichtiges Thema. Ein totgeschwiegenes Thema. Wer will schon über „psychische Probleme“ sprechen. Genau deshalb werden wir es hier aufgreifen! Gerade mit dem Beginn und langen Fortdauern der Corona – Krise haben sich die schon im Vorhinein bestehenden Herausforderungen der Bevölkerung in puncto Mental Health drastisch verschärft. Die Anzahl an Menschen, die über Symptome von Burn – Out klagten, hat sich vervielfacht, die Anzahl derer, die unter Depressionssymptomen litten sogar in etwa verfünffacht. Jeder von uns hat also Angehörige oder Freunde, die darunter leiden oder ist vielleicht sogar selbst betroffen. Was können wir also tun, um hier Abhilfe zu schaffen?

 

Mental Health? Was ist das eigentlich?

Fangen wir bei der Definition an: Unter dem Begriff Mental Health verstehen wir unser allgemeines Wohlbefinden im Bezug auf unsere sozialen, psychologischen und emotionalen Bedürfnisse. Wie gehen wir mit Stress um, wie belastbar sind wir, wie gut können wir uns konzentrieren und wie glücklich sind wir im Allgemeinen in unserer Lebenssituation. Umgangssprachlich unsere psychische Gesundheit.

Kurz gesagt: Deine Mental Health ist die ehrliche Antwort deines Inneren auf die Frage „Wie geht es dir?“

Natürlich besteht das Leben nicht nur aus Höhenflügen uns gewisse Tiefs sind vollkommen normal. Jeder hat mal schlechte Tage, eine Woche, in der einfach gar nichts klappt oder einfach einen Durchhänger. Hierzu gibt es nichts weiter zu sagen als den plumpen aber wahren Satz: So ist das Leben. Allerdings ist es definitiv nicht normal, dass solche Belastungen dauernd auf Körper und Seele wirken, deshalb können wir das auch nur bis zu einem gewissen Punkt verschmerzen. Dauerhafte Überlastung eines Menschen kann zu schwerwiegenden Krankheitsbildern führen.

Unglücklicherweise sind solche Belange immer noch Tabu – Themen und werden nur allzu gerne im zwischenmenschlichen Umgang ausgespart. Klingt unsinnig, ist es auch! Wenn man sich den Arm bricht, geht man schließlich auch zum Arzt und lässt sich behandeln, warum sollte man es mit seinem Inneren nicht genauso machen? Hier ist es besonders wichtig, sich eines klarzumachen: Du bist nicht allein. Vielen Menschen geht es wie dir: Das Leben prüft einen. Es stellt einen vor scheinbar unüberwindbare Herausforderungen. Der Partner verlässt einen. Ein geliebter Mensch stirbt. Die besten Freunde lassen einen im Stich. Man verliert den Job, auf den man angewiesen war. Solche Dinge können enorm an einem Menschen zehren und man darf sich nicht scheuen, die Warnsignale des Körpers ernst zu nehmen. Solche Warnsignale können vielfältig sein:

  • Appetitverlust
  • Rasche Gewichtsabnahme
  • Massive Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Zurückgezogenheit
  • Energieverlust
  • Vergesslichkeit, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen
  • Angstzustände
  • Überforderung durch alltägliche Aufgaben (Schule, Arbeit, Einkaufen, etc.)

 

Wie man sieht, ist die Liste vielfältig. Jeder von uns sollte auf die entsprechenden Signale des eigenen Körpers achten und entsprechende Schritte einleiten, um unangenehmen Folgeerscheinungen vorzubeugen. Wie sehen solche Schritte aus? GIGAS hat euch hier einige hilfreiche Tipps für bessere Mental Health zusammengefasst.

 

Großes Thema: Selbstwahrnehmung

Gerade in einer Zeit, in der jeder von uns täglich über sein Handy soziale Medien (allen voran Instagram und tiktok) konsumiert, ist es umso wichtiger, sich um die eigene Wahrnehmung zu kümmern. Wenn wir uns hier die Bilder und Videos von erfolgreichen, top definierten Athleten anschauen, dürften wir eines nicht vergessen: Social Media ist ein Highlight Reel. Niemand wird ein unvorteilhaftes Foto von sich selbst posten, wenn er das nicht explizit dazuschreibt. Bevor man ein Bild sieht und sich beinahe schämt, nicht so schlank oder breit auszusehen, wie Person XY sollte man sich folgende Fragen stellen:

  • Benutzt diese Person einen vorteilhaften Filter?
  • Steht die Person in normalem oder sehr „anabolem Licht“?
  • Wurde eventuell mit Photoshop nachgeholfen?
  • Konsumiert die Person Steroide oder andere Dopingmittel?
  • Hat die Person eine durchschnittliche oder herausragende Genetik? • Ist das Foto nach dem Training („Auf Pump“) entstanden? • Ist die Person professioneller Athlet/Influencer im Fitnessbereich und kann dementsprechend ihren gesamten Alltag auf maximale Leistung auslegen?

 

Wenn du nicht alle diese Fragen mit einem klaren „Nein“ beantworten kannst, musst du dir definitiv keine Sorgen machen, nicht hart genug an deinem Körper zu arbeiten. Faustregel: Kein Mensch sieht in Alltag so aus, wie er sich unter optimalen Rahmenbedingungen auf Social Media Bildern zeigt. Daher der erste wichtige Tipp:

Nicht Vergleichen!

UNBEDINGT damit aufhören! Das ist superwichtig, um langfristig mit sich selbst im Reinen bleiben zu können. Egal wie stark, klug, groß, witzig oder was auch immer du bist – es gibt jemanden da draußen, der dich toppen kann.

Aber das Leben ist eine Reise und kein Wettkampf. Nur weil du in etwas nicht der Beste bist, heißt das nicht, dass du es deshalb nicht ausüben solltest. Egal ob du auf der Bank 40 oder 140 Kg auf 10 Wiederholungen drückst, solange es dir Spaß macht, tu es!

Denk daran: Der einzige Mensch, den du besiegen willst, bist du selbst. Dementsprechend sollte die einzige Person, mit der du dich vergleichst, dein gestriges Du sein. Lass dich von den Leistungen anderer inspirieren, aber miss dich nicht daran. Es geht nicht um Perfektionismus, es geht um Verbesserung.

Allerdings ist es oft nicht nur im direkten Vergleich vor allem im Bereich des Bodybuildings und allgemein in der Fitnessbranche neigen Menschen dazu, sich selbst viel kritischer zu betrachten, als sie eigentlich sollten. Seien wir ehrlich, jeder von uns kennt das: Man steht im Bad, begutachtet sich im Spiegel. Und man sieht Makel. Man gefällt sich nicht so richtig. Zu breite Hüfte, zu schmale Schultern, Fettpölsterchen oder nicht genug Muskeln. Oder man schaut sich an und fragt sich: „Sieht man überhaupt, dass ich trainiere?“ Solche Tage gibt es und das ist gelegentlich auch völlig normal. JEDER Mensch hat irgendetwas an sich, dass er gerne loswerden würde. Von Geheimratsecken über Cellulite bis zur Fistelstimme, jeder Mensch hat seine „Fehler“ und wir finden: Das ist auch gut so! Denn sie machen uns einzigartig und machen es uns überhaupt möglich, uns von anderen zu unterscheiden. Um dir dennoch stets vor Augen zu führen, wie viele Schritte du schon auf dem Weg zu deinem Fitnessziel gemeistert hast, ein wichtiger Tipp:

 

Bitte lächeln – Fotos machen!

Mach regelmäßig Fotos von dir. Mit und ohne Pump, in guten und in bescheidenen Lichtverhältnissen. So kannst du langfristig zuverlässig nachverfolgen, wie weit du schon gekommen bist. Hier spielt uns unser Gedächtnis nämlich einen Streich: Es gaukelt uns immer die Gegenwart als den Standard in der Vergangenheit vor.

Hattet ihr schonmal dieses Erlebnis, dass ihr euch ein altes Foto angesehen habt und dachtet, „Achja, damals hatte ich ja noch dieses Handy oder jene Frisur.“ In Erinnerung hattet ihr vermutlich euer jetziges Handy in der Hand und die jetzige Frisur am Kopf. Ähnlich ist es mit der Figur. Deshalb ist es äußerst wichtig, sich die Trainingserfolge durch regelmäßige Bildaufnahmen vor Augen zu führen. Daneben ist es auch empfehlenswert, die im Training bewegten Gewichte zu tracken und abzuspeichern. So stellst du einerseits sicher, dass du immer weißt, wie es um deinen Trainingserfolg steht, andererseits ist es wahnsinnig motivierend, zu sehen, dass dein Arbeitsgewicht von vor sechs Monaten dein neues Aufwärmgewicht ist.

 

Realistische Ziele

„Hard Work beats talent“ ist ein Satz, den man immer wieder liest. Aber so inspirierend er auch sein mag, er ist leider nicht wahr. Nicht ganz zumindest. Denn egal wie ambitioniert, fleißig und unnachgiebig man sich einem Ziel auch hingibt, ohne die entsprechenden genetischen Voraussetzungen kann man es schlicht und ergreifend nicht an die Spitze schaffen. Genetik ist nicht alles, aber ohne Genetik ist alles nichts, wird unter Bodybuildern öfters gesagt.

Und nicht jeder hat die gleichen genetischen Voraussetzungen. Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung bekommt man durch Krafttraining nicht „mehr Muskeln“. Leidglich die, die der Körper schon hat, werden vereinfacht ausgedrückt im Querschnitt verdickt. Man kann also nicht einfach Muskeln antrainieren, wo keine oder wenige vorhanden sind. Es funktioniert wie bei einem Hörgerät, das, egal wie gut es ist, immer darauf angewiesen ist, dass der Benutzer zumindest in Grundzügen noch hören kann.

Es kann also nicht jeder gleich schnell, gleich viele oder gleich ästhetisch geformte Muskeln aufbauen. Das muss jedem Anfänger in diesem Sport bewusst sein.

Dazu kommen noch andere Faktoren, die den Trainingserfolg maßgeblich beeinflussen. Viel zu oft nehmen begeisterte Hobbyathleten sich Profis als Maßstab, die sich vollends dem Sport verschrieben haben. Das kann langfristig nur zu Unzufriedenheit führen. Denn jedermanns Lebensumstände sehen nunmal anders aus:

Nicht jeder hat die Zeit, pro Nacht 8 Stunden zu schlafen, sich täglich vorzukochen oder jeden Tag gesund zu kochen. Nicht jeder schafft es 6-mal pro Woche ins Gym. Deine möglichen Erfolge richten sich immer nach deinem Lebensalltag.

 

Unser Fazit

Mach das Beste aus dem, was dir gegeben wurde. Arbeite mit dem, was du hast und tu, was du kannst. Ob ein anderer doppelt oder halb so viel heben kann wie du, spielt überhaupt keine Rolle.

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