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Tomate

Die Tomate ist eine Pflanze, deren Frucht ein beliebtes Nahrungsmittel ist, doch Frucht, Blätter und Ranke der Pflanze werden auch zur Herstellung von Medizin verwendet. Tomatenprodukte werden zur Verhinderung von Brustkrebs, Blasenkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Darm- und Rektalkrebs, Magenkrebs, Lungenkrebs, Eierstockkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Prostatakrebs verwendet. Sie werden außerdem verwendet, um Diabetes, Herz- Kreislauf Erkrankungen, grauen Star und Asthma zu verhindern. Einige Menschen verwenden Tomatenprodukte zur Behandlung von hohem Blutdruck, Osteoarthritis, Erkältungen, Schüttelfrost und Verdauungsproblemen.

Wie wirken Tomatenprodukte?

Tomaten enthalten eine Chemikalie namens Lycopen, von der man glaubt, dass sie beim Schutz vor Krebs eine Rolle spielt. Für den Körper ist es leichter Lycopen zu verwenden, das in Form von verarbeiteten Tomatenprodukten wie Tomatemmark oder Tomatensaft als in Form von frischen Tomaten zugeführt wird. Das US Department of Agriculture (USDA) und Wissenschaftler der Purdue University entwickeln seit einiger Zeit eine Tomate, die doppelt so viel Lycopen wie gewöhnliche Tomaten enthält und außerdem länger lagerbar ist. Diese Tomate wird mit einem Hefegen modifiziert, das den Reifungsprozess verlangsamt, so dass sich mehr Lycopen in der Tomate ansammeln kann. Es wird jedoch noch einige Jahre dauern, bis diese Tomate in den Handel kommen wird.

Wie effektiv sind Tomatenprodukte?

Tomatenprodukte sind möglicherweise ineffektiv, wenn Sie zur Verhinderung von Blasenkrebs, Brustkrebs und Diabetes verwendet werden.

Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten, um eine Aussage bezüglich der Effektivität von Tomatenprodukte bei folgenden Anwendungsbereichen treffen zu können:

  • Gebärmutterhalskrebs: Es gibt einige begrenzte Hinweise, die nahelegen, dass der Verzehr von mehr Tomaten mit einem niedrigeren Risiko für eine Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs bin Verbindung steht.
  • Kolorektalkrebs: Wissenschaftliche Untersuchungen bezüglich der Auswirkungen von Tomaten auf das Kolorektalkrebsrisiko kommen zu widersprüchlichen Ergebnissen. Einige Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Tomaten oder Tomatenprodukte dabei helfen könnten, das Risiko für Kolorektalkrebs zu reduzieren, doch andere Studien, die nach Ansicht einiger Wissenschaftler ein besseres Studiendesign aufweisen, konnten keine Vorzüge von Tomaten finden.
  • Magenkrebs: Zum augenblicklichen Zeitpunkt gibt es keine eindeutige Studienlage bezüglich der Frage, ob Tomaten oder Tomatenprodukte dabei helfen könnten, vor Magenkrebs zu schützen.
  • Lungenkrebs: Die Studienergebnisse bezüglich der Auswirkungen des Verzehrs von Tomaten oder Tomatenprodukten auf das Lungenkrebsrisiko sind durchwachsen. Einige Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Tomaten oder Tomatenprodukte dabei helfen könnten, vor Lungenkrebs zu schützen. Diese Studien wurden jedoch kritisiert, da sie die Rauchgewohnheiten der Probanden nicht berücksichtigten. Qualitativ hochwertigere, groß angelegte Studien konnten keine Verbindung zwischen dem Verzehr von Tomatenprodukten und dem Lungenkrebsrisiko feststellen.
  • Eierstockkrebs: Einige Untersuchungen legen nahe, dass der Verzehr von mehr Tomaten nicht vor Eierstockkrebs zu schützen scheint. Der Verzehr von Tomatensauce zweimal wöchentlich oder häufiger scheint das Risiko für Eierstockkrebs jedoch zu senken. Andere Studien legen nahe, dass eine gesteigerte Zufuhr von Lycopen über die Nahrung mit einem reduzierten Risiko bei prämenopausalen Frauen in Verbindung steht.
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs: Studienresultate bezüglich der Auswirkungen von Tomaten auf das Bauchspeicheldrüsenkrebsrisiko sind widersprüchlich. Eine groß angelegte Studie zeigte, dass der Verzehr von Tomaten oder tomatenbasierten Produkten das Bauchspeicheldrüsenkrebsrisiko nicht zu senken scheint. Andere Studien legen jedoch nahe, dass der Verzehr von Tomaten im Allgemeinen mit einem reduzierten Risiko für eine Entwicklung von Bauchspeicheldrüsenkrebs in Verbindung steht.
  • Prostatakrebs: Studienresultate bezüglich der Auswirkungen von Tomaten auf das Prostatakrebsrisiko sind widersprüchlich. Einige Untersuchungen legen nahe, dass das Prostatakrebsrisiko bei Männern, die einmal pro Woche oder häufiger Tomatenprodukte inklusive Tomaten, Tomatensauce, Pizza oder Tomatensaft essen, geringfügig reduziert ist. Andere Untersuchungen konnten jedoch keine Vorzüge von Tomaten oder Tomatenprodukten feststellen.
  • Herz-Kreislauf Erkrankungen: Einige Untersuchungen legen nahe, dass der Verzehr von mehr tomatenbasierten Produkt mit einem reduzierten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle bei Frauen in Verbindung steht.
  • Hoher Blutdruck: Vorläufige Studienergebnisse legen nahe, dass ein spezifisches Tomatenextrakt (Lyc-O-Mato) den Blutdruck bei Menschen mit unbehandeltem, leicht erhöhten Blutdruck geringfügig senken könnten.
  • Grauer Star: Der Verzehr von mehr als 3 Portionen Tomaten pro Woche könnte dabei helfen, grauen Star zu verhindern.
  • Asthma: Neue Untersuchungen legen nahe, dass die Einnahme eines spezifischen Tomatenextrakts (Lyc-O-Mato) die Symptome bei Menschen zu reduzieren scheint, die während des Trainings Asthmaanfälle bekommen
  • Arthritis
  • Erkältungen.
  • Schüttelfrost
  • Verdauungsstörungen.

Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um die Effektivität von Tomatenprodukten bei diesen Anwendungen bewerten zu können.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Tomaten sind sicher und unbedenklich, wenn sie als Nahrungsmittel verzehr werden. Ein spezifisches Tomatenextrakt (Lyc-O-Mato) könnte sicher und unbedenklich sein, wenn es für bis zu 8 Wochen verwendet wird. Tomatenblätter sind nicht sicher und unbedenklich. In großen Mengen können Tomatenblätter Vergiftungen hervorrufen. Symptome einer Vergiftung können starke Reizungen von Mund und Hals, Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Kopfschmerzen und leichte Krämpfe umfassen und in schweren Fällen kann eine solche Vergiftung tödlich sein. Es ist nicht genug über Sicherheit und Unbedenklichkeit der Tomatenranke bekannt.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Tomaten sind für schwangere und stillende Frauen in nahrungsmittelüblichen Mengen sicher und unbedenklich. Größere medizinische Mengen von Tomatenprodukten sollten jedoch gemieden werden, bis mehr über deren Sicherheit bekannt ist.

Wechselwirkungen

Zum augenblicklichen Zeitpunkt liegen keine Informationen über Wechselwirkungen von Tomatenprodukten mit Medikamenten oder Supplements vor.

Dosierung

Eine angemessene Dosierung von Tomatenprodukten hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und weiteren ab. Zum augenblicklichen Zeitpunkt gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten, um eine Aussage über angemessene Dosierungsbereiche für Tomatenprodukte treffen zu können. Aus diesem Grund sollte man sich an die Dosierungsanleitung auf dem Etikett halten und/oder vor der Verwendung einen Arzt oder Apotheker fragen.

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