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Sesamin

Wenn man eine Diät hält, um Fett zu verlieren, so ist es relativ leicht, jene ersten 5-10 Pfund Fett zu verlieren. Nach dieser anfänglichen Stufe des Fettverlusts macht es der Körper einem schwerer, mehr Fett zu verlieren und auch leichter, wieder Fett anzusetzen durch das Reduzieren der Konzentration von "fettverbrennenden" Enzymen und einer Nach-Oben Regulierung der "Fettspeicher"- Enzyme. Diese Änderungen in der Enzymaktivität spielen eine große Rolle beim Einstellen von Fettverlust und einem geringeren Fortschritt wie man ihn von Diätetikern her kennt. Der Körper möchte bei einem bestimmten Körperfettlevel funktionieren, der auch als "Sollwert" des Körpers bezeichnet wird. Der Körper funktioniert dabei optimal auf dem Sollwert-Level in Bezug auf das Körperfett und versucht deshalb, seinen Fettspeicher eben auf diesem Sollwert-Level zu halten. Bei dem Versuch, das Verlangen des Körpers zu umgehen, diesen auf dem Fettspeicher-Sollwert zu halten, greifen Diätetiker oft zu Ergänzungsmitteln zur Gewichtsabnahme, wie z.B. Thermogenics. Das Problem mit den meisten dieser Ergänzungsmittel ist, dass sie nichts dazu beitragen, den Wunsch des Körpers nach Eindämmung des Fettverlusts aufzuheben sondern lediglich ein Mittel sind, um für eine kurze Zeit den Stoffwechsel wieder zu erhöhen. Während solch ein Ergänzungsmittel vielleicht dabei hilft, etwas mehr Fett zu verlieren, so sind dies nur kurzfristige Lösungen für Diätetiker. Thermogenics wie Ephedrin helfen dabei, Fett zu verlieren, in dem sie Fettzellen dazu bringen, Fettsäuren freizugeben. Der Körper hat dabei eine fixe Kapazität was den Fettverlust anbetrifft und wenn die Enzymaktivität dazu versetzt worden ist, um eine Fettspeicherung über Fettoxidation voranzutreiben, so wird eine Freigabe von Fettsäuren aus Fettzellen eher von kleinem Nutzen sein, sodann sie nicht oxidiert werden können. Um erfolgreich Fett zu verlieren, muss man einen Anreiz erstellen, der den Körper dazu auffordert, mehr Fett zu verbrennen und damit aufhört Fett zu speichern/versucht, Fett zu speichern. Sesamin, ein in Sesamsamen gefundenes Lignan macht gerade dies - den Körper dazu bringen, mehr Fett zu oxidieren und somit seine Kapazität zu steigern während einer verminderten Speicherung von Fett.

Sesamin & Peroxisome Proliferator Aktivator Rezeptoren (PPAR)

Sesamin ist ein Lignan, welches aus Sesamsamen isoliert wird. Ein Lignan ist ein Molekül, das sich mit einer anderen Einheit verbindet, welches als "Aktivator" fungiert. Im Fall von Sesamin, bindet es sich an und aktiviert gleichermaßen einen Rezeptor, der als Peroxisom Proliferator-Aktivator Rezeptor Alpha (PPARalpha) bezeichnet wird.

Die Familie der PPAR wird in drei Untergruppen eingeteilt:

  • Alpha
  • Delta
  • Gamma

Peroxisom Proliferator-Aktivator Rezeptor Alpha

PPARalpha kommt vornehmlich in Muskeln, der Leber, den Nieren und dem Herzen vor und ist an der Regulierung des Fettstoffwechsels beteiligt, im Speziellen an der Transkription von Genen, die bei der Beta-Oxidation (Verbrennung) von Fettsäuren und Lipogenese mitwirken. Die Aktivierung von PPARalpha steigert den Genausdruck der Fettsäuren-Oxidationsenzyme und vermindert den Genausdruck von Lipogenischen Enzymen. Es wurde gezeigt, dass Sesamin ein wirksamer PPARalpha Aktivator ist1.

Sesamin, Mitochondrien, Peroxisomen, & Beta-Oxidation

Fett kann in den Mitochondrien und den Peroxisomen der Zellen oxidiert werden, wobei der Grossteil der Oxidation in den Skelettmuskelzellen und der Leber stattfindet. Die Aktivierung von PPARalpha durch Sesamin erhöht die Fettoxidation in den Mitochondrien und Peroxisomen durch Erhöhung des Ausdrucks der Enzyme, die an der Beta-Oxidation von Fettsäuren beteiligt sind9. Von wichtiger Bedeutung ist, dass Sesamin den Ausdruck des Mitochondrial Enzyms Karnitin Palmitoyl Transferase (CPT) 9 steigert. CPT, das werteinschränkende Enzym bei der Betaoxidation von Fettsäuren in Skelettmuskel- und Leberzellen Mitochondrien, ist auf der äußeren Membran von Mitochondrien zu finden und trägt Fettsäuren über die Membran in die Mitochondrien durch eine Anbindung an diese. Den Ausdruck von CPT zu steigern ermöglicht es, dass mehr Fettsäuren in die Mitochondrien transportiert werden, wo sie dann oxidiert werden können. Die Fähigkeit von Sesamin, eine Zunahme der Fettsäuren-Oxidation in den Mitochondrien und den Peroxisomen zu verursachen, ist wichtig, weil Mitochondrien nur kurzkettige zu langkettigen Fettsäuren oxidieren kann, während Peroxisome Fettsäuren aller Längen verkürzen kann, einschließlich sehr langkettiger Fettsäuren (VLCFA).

Mehr Peroxisome

Wie der Name schon sagt, bewirkt Peroxisom Proliferator-Aktivator Rezeptor die Schaffung zusätzlicher Peroxisome. Mehr Peroxisome bedeutet, dass mehr Fett oxidiert werden kann.

Die PPARalpha Aktivierung steigert auch Uncoupling Proteine (UCPs). UCPs vermindern die Effizienz von Mitochondrien, was bedeutet, dass eine Zunahme an UCPs die Kalorien steigern würde, die gebraucht werden, um dasselbe Maß an Energie wie zuvor zu produzieren, was auch als "Kalorienverschwendung" angesehen wird.

Eine "Verschwendung" von Kalorien würde zu größeren kalorischen Ausgaben führen und somit zu einem Fettverlust. Durch die Erhöhung des Ausdrucks der bei der Betaoxidation beteiligten Enzyme und einer Steigerung der UCPs, steigert die PPARalpha Aktivierung durch Sesamin die Menge und Kapazität, zu denen die Zellen Fett verbrennen können.

Sesamin & Lipogenese

Zusätzlich zu einer Steigerung der Oxidation von Fett, wurde bei einer Ergänzung mit Sesamin auch gezeigt, dass dieses die Lipogenese (Fettspeicherung) vermindert durch eine Verringerung der lipogenischen Enzyme in der Leber.

Sesamin verringert zudem den lipogenischen Genausdruck des Sterin-regulierenden Elements, das Protein -1 (SREBP -1), Acetyl-CoA Carboxylase , Fettsäure Synthase und andere lipogenische Enzyme bindet10, was bedeutet, dass weniger Fett in der Leber esterifiziert wird und daher weniger Fett in fetthaltigem Gewebe (Fettzellen) gespeichert wird.

Also funktioniert Sesamin auf zwei Arten, um Sie mager zu machen (und Sie mager zu halten):

  • Zunehmende Fettoxidation
  • Verringerte Speicherung von Fett
  • Sesamin & Ketogenese

Ketogenese tritt auf, wenn eine Fettsäuren-Oxidation bis zu dem Punkt gesteigert wird, an dem die Leber die Fettsäuren nicht mehr zu Energie umwandeln kann. Ein Überschuss an acetyl-CoA (das von Fett, Glukose oder Aminosäurenmetabolismus entstehen kann) wird in der Leber zu Ketonen umgewandelt und in den Blutkreislauf freigegeben, um dort von anderen Geweben verwendet zu werden (speziell vom Gehirn).

Ketogenese ist sehr wichtig während Diäten mit niedrigem Kohlenhydratanteil (Low Carb), weil das Gehirn Fettsäuren nicht als Treibstoff, sondern nur Glukose verwenden kann. Wenn der Glukoselevel niedrig ist, wendet sich das Gehirn an Ketonen, um an Energie zu kommen.

Es wurde gezeigt, dass Sesamin die Keton Produktion steigert11. Eine Steigerung der Ketonproduktion sollte eine eiweiß-schonende Wirkung haben, da weniger Aminosäuren dazu benötigt werden, um Ketone zu bilden. Dies bedeutet, dass Ihre Muskelmasse geschont wird, während sie eine Diät machen.

Bluthochdruck: Sesamöl spart Medikamente

Positiv wirken sich demnach die mehrfach ungesättigten Fettsäuren sowie das Sesamin der Ölpflanze aus. Dies berichtete jetzt ein indischer Wissenschaftler auf dem Forschungskongress der "Inter-American Society of Hypertension". Das Team von Devarajan Sankar von der Annamalai University führte die Sesam-Studie mit 195 männlichen und 133 weiblichen Bluthochdruck-Patienten durch. Die im Durchschnitt 58 Jahre alten Teilnehmer mussten über einen Zeitraum von 60 Tagen täglich 35 Gramm Sesamöl zu sich nehmen. Gleichzeitig reduzierten sie die Einnahme zweier Präparate gegen Bluthochdruck um 15 bis 20 Prozent. Außerdem wurde die Einnahme von Nifedipine, das Arterien entspannt, um zwei Drittel zurückgefahren. Begleitende Blutdruck-Messungen bestätigten nach Aussage der Forscher, dass der Verzehr von Sesamöl die Reduzierung der Medikamente ausgleichen konnte. Vergleichbare Versuche waren im Vorfeld schon mit Ratten erfolgreich durchgeführt worden. Die Blutdruck-senkende Wirkung gehe wahrscheinlich auf das Sesamin und den 43-prozentigen Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren im Öl zurück. Außerdem enthielten 100 Gramm Öl rund 40 Milligramm Vitamin E. Patienten mit Bluthochdruck müssten aber grundsätzlich mit ihrem Arzt Rücksprache halten, wenn sie ihren Medikamente-Konsum senken wollten, betonen die Forscher.

Gesundheitsnutzen von Sesamin

Zusätzlich zu einer Steigerung der Fettoxidation und einer verminderten Lipogenese hat eine Ergänzung mit Sesamin auch viele Nutzen für die Gesundheit. Dabei wurde gezeigt, dass Sesamin:

  • Blutdrucksenkend ist
  • Selbst ein Antioxidationsmittel ist und die Wiedergewinnung des Vitamins E(4) steigert
  • Einen Leberschutz gegen Alkohol bietet und die Leberfunktion verbessert5
  • Den Cholesterinspiegel6 verringert, während es die Levels der Lipoproteine hoher Dichte steigert(HDL auch als "gutes Cholesterin" bezeichnet)7
  • Entzündungshemmend ist.

Diese Nutzen für die Gesundheit zeigen, dass eine Ergänzung mit Sesamin eine kluge Entscheidung ist.

Sesamin "Point-Blank" Zusammenfassung

Eine Ergänzung mit Sesamin wird ihren Körper dazu bringen, Fett zu oxidieren und es nicht zu speichern. Eine Ergänzung mit Sesamin soll auch dazu beitragen, Muskelmasse während einer Diät zu schonen und hat viele positive Nutzen für die Gesundheit.

Sesamin:

  • Steigert die Thermogenese
  • Steigert die Fettoxidation
  • Nach-Oben Regulierung der "fettverbrennenden" Enzyme
  • Verringert die Speicherung von Fett
  • Nach-Unten Regulierung der "fettspeichernden" Enzyme
  • Steigert die Insulin Sensitivität
  • Steigert die Bildung von Ketonen
  • Ein Treibstoff, der bei einer Diät verwendet wird
  • Schont Glukose
  • Wirksames Antioxidationsmittel
  • Verringert den Cholesterin-Spiegel
  • Steigert HDL Levels
  • Verringert LDL Levels
  • Verringert den Blutdruck (blutdrucksenkend)
  • Verbessert die Leber- und Nierengesundheit
  • Entzündungshemmend
  • Keine stimulierende Wirkung

Referenzen

  1. JARQ 37 (3), 151 - 158 (2003)
  2. Biochim Biophys Acta. 2004 Jun 1;1682(1-3):80-91
  3. J Hypertens. 2004 Dec;22(12):2329-38
  4. Mol Cell Biochem. 2004 Jul;262(1-2):195-202
  5. Ann Nutr Metab. 1993;37(4):218-24
  6. J Lipid Res. 1991 Apr;32(4):629-38
  7. Clin Exp Pharmacol Physiol Suppl. 1995 Dec;22(1):S310-2
  8. Am J Clin Nutr. 2000 Sep;72(3):804-8
  9. J Agric Food Chem. 2001 May;49(5):2647-51
  10. Biochim Biophys Acta. 2001 Nov 30;1534(1):1-
  11. J Nutr Sci Vitaminol (Tokyo). 1999 Aug;45(4):437-48
  12. Takashi IDE, Masayo KUSHIRO, Yoko TAKAHASHI, Kazuki SHINOHARA, Nobuhiro FUKUDA and Satoko SIRATO-YASUMOTO. Sesamin, a Sesame Lignan, as a Potent Serum Lipid-Lowering Food Component. JARQ 37 (3), 151-158 (2003).
  13. Tohru Utsunomiya, Sambasiva R Chavali, W William Zhong and R Armour Forse. Effects of sesamin-supplemented dietary fat emulsions on the ex vivo production of lipopolysaccharide-induced prostanoids and tumor necrosis factor alpha in rats. American Journal of Clinical Nutrition, Vol. 72, No. 3, 804-808, September 2000.