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Pfingstrose

Die Pfingstrosen, die auch als Päonien bezeichnet werden, sind eine Pflanzengattung, deren Wurzel und weniger häufig auch deren Blüte und Samen zur Herstellung von Medizin verwendet werden. Pfingstrosenprodukte werden bei Gicht, Osteoarthritis, Fieber, Erkrankungen der Atemwege und Husten eingesetzt. Pfingstrosenprodukte werden auch bei viraler Hepatitis, Leberzirrhose, Magenverstimmungen, Muskelkrämpfen, Arteriosklerose und als Brechmitte verwendet. Zusätzlich hierzu werden Pfingstrosenprodukte bei Krämpfen, Keuchhusten, Epilepsie, Nervenschmerzen, Migränekopfschmerzen und dem chronischen Erschöpfungssyndrom eingesetzt. Frauen verwenden Pfingstrosenprodukte bei Menstrualkrämpfen, polyzystischem Ovarialsyndrom, dem prämenstruellen Syndrom, zur Einleitung der Menstruation und zur Einleitung eines Schwangerschaftsabbruchs. Pfingstrosenprodukte werden zur Behandlung brüchiger Haut und insbesondere Hautrissen im Bereich des Anus, die manchmal bei Hämorriden auftreten, auf die Haut aufgetragen.

Wie wirken Pfingstrosenprodukte?

Pfingstrosenprodukte könnten Chemikalien blockieren, die vom Körper produziert werden und Muskelkrämpfe verursachen können. Sie könnten außerdem die Blutgerinnung hemmen und als Antioxidantien wirken.

Wie effektiv ist die Pfingstrose?

Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten, um eine Aussage bezüglich der Effektivität von Pfingstrosenprodukten bei Muskelkrämpfen treffen zu können. Neue Untersuchungen legen nahe, dass die Einnahme einer spezifischen Kombination von Pfingstrose und Süßholz Muskelkrämpfe bei Menschen, die unter Leberzirrhose leiden oder sich einer Hämodialyse unterziehen, lindern könnten. Auch bezüglich der Effizienz von Pfingstrosenprodukten bei Gicht, Osteoarthritis, Atemproblemen, Husten, Hautkrankheiten, Hämorriden, Herzproblemen, Magenverstimmungen, Spasmen, Nervenproblemen, Migränekopfschmerzen und dem chronischen Erschöpfungssyndrom gibt es nicht genügend wissenschaftlich Informationen. Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um die Effektivität von Pfingstrosenprodukten bei diesen Anwendungen bewerten zu können.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Pfingstrosenprodukte scheinen bei einer kurzzeitigen Anwendung für bis zu 4 Wochen möglicherweise sicher und unbedenklich zu sein. Bei einem Kontakt mit der Haut können Pfingstrosenprodukte bei empfindlichen Menschen Hautausschläge hervorrufen.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Pfingstrosenprodukte sind bei oraler Einnahme während der Schwangerschaft möglicherweise nicht sicher und unbedenklich. Neue Untersuchungen legen nahe, dass Pfingstrosenprodukte Kontraktionen des Uterus hervorrufen könnten. Andere Untersuchungen legen hingegen nahe, dass eine Kombination von Pfingstrose und Engelwurz sicher und unbedenklich sein könnte. Bis mehr bekannt ist, sollten schwangere Frauen auf Pfingstrosenprodukte verzichten. Auch während der Stillzeit sollte man besser auf Pfingstrosenprodukte verzichten, da nicht genug über ihre Sicherheit bekannt ist.

Blutgerinnungsstörungen: Da Pfingstrosenprodukte die Blutgerinnung verlangsamen könnten, gibt es Bedenken, dass sie bei Menschen, die unter Blutgerinnungsstörungen leiden, das Risiko für Blutungen erhöhen könnten.

Operationen: Pfingstrosenprodukte könnten die Blutgerinnung verlangsamen. Es gibt Bedenken, dass hierdurch das Risiko von Blutungen während und nach Operationen steigen könnte. Aus diesem Grund sollte man die Verwendung von Pfingstrosenprodukten mindestens 2 Wochen vor geplanten Operationen beenden.

Wechselwirkungen

Bei einer Kombination von Pfingstrosenprodukten mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein:

Medikamente, die die Blutgerinnung verlangsamen

Pfingstrosenprodukte könnte die Blutgerinnung verlangsamen. Die Einnahme von Pfingstrosenprodukten in Verbindung mit Medikamenten, die auch die Blutgerinnung verlangsamen, könnte das Risiko für Blutungen und die Neigung zu Blutergüssen erhöhen.

Einige Medikamente, die die Blutgerinnung verlangsamen können, umfassen unter anderem Aspirin, Diclofenac (Voltaren), Ibuprofen, Naproxen und weitere.

Phenytoin

Pfingstrosenwurzel könnte die Menge an Phenytoin im Körper reduzieren. Die Einnahme von Pfingstrosenwurzel in Kombination mit Phenytoin könnte die Wirksamkeit von Phenytoin reduzieren und das Risiko für Krampfanfälle erhöhen.

Dosierung

Eine angemessene Dosierung von Pfingstrosenprodukten hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und weiteren ab. Zum augenblicklichen Zeitpunkt gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten, um eine Aussage über angemessene Dosierungsbereiche für Pfingstrosenprodukte treffen zu können. Aus diesem Grund sollte man sich an die Dosierungsanleitung auf dem Etikett halten und/oder vor der Verwendung einen Arzt oder Apotheker fragen.

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