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Pfeffer

Schwarzer und weißer Pfeffer (Black Pepper and White Peppe) werden aus der Piper Nigrum Pflanze hergestellt. Schwarzer Pfeffer wird aus gemahlene, ganzen, unreifen Früchten hergestellt, während weißer Pfeffer aus gemahlenen getrockneten reifen Früchten der Piper Nigrum, bei denen die äußere Schicht entfernt wurde, hergestellt wird. Schwarzer und weißer Pfeffer in Pulverform werden zur Herstellung von Medizin verwendet. Schwarzer Pfeffer wird bei Magenverstimmungen, Bronchitis und Krebs eingenommen. Weißer Pfeffer wird bei Magenverstimmung, Malaria, Cholera und Krebs verwendet. Schwarzer Pfeffer wird manchmal zur Behandlung von Nervenschmerzen und Krätze direkt auf die Haut aufgetragen. Schwarzer und weißer Pfeffer werden außerdem bei Schmerzen als Gegenreizmittel auf die Haut aufgetragen verwendet. In Nahrungsmitteln und Getränken werden schwarzer Pfeffer, weißer Pfeffer und Pfefferöl, welches aus schwarzem Pfeffer destilliert wird, als Aromastoffe verwendet.

Wie wirken schwarzer und weißer Pfeffer?

Schwarzer und weißer Pfeffer könnten dabei helfen Krankheitserreger zu bekämpfen und den Magen dazu anregen, den Fluss der Verdauungssäfte zu erhöhen. Es gibt widersprüchliche Hinweise auf die Rolle von Pfeffer bei Krebs. Einige Hinweise legen nahe, dass Pfeffer vor Darmkrebs schützen könnte, doch andere Hinweise legen nahe, dass Pfeffer Leberkrebs fördern könnte

Wie effektiv sind schwarzer und weißer Pfeffer?

Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten, um eine Aussage bezüglich der Effektivität von weißem und schwarzem Pfeffer bei der Behandlung von Bronchitis, Malaria, Cholera, Magenverstimmungen, Krebs, Schmerzen und Krätze treffen zu können. Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um die Effektivität von Pfeffer bei diesen Anwendungen bewerten zu können.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Schwarzer und weißer Pfeffer sind sicher und unbedenklich, wenn sie in nahrungsmittelüblichen Mengen verwendet werden und könnten für die meisten Menschen auch bei einer Verwendung medizinischer Mengen sicher und unbedenklich sein. Pfeffer kann einen brennenden Nachgeschmack besitzen. Die orale Einnahme großer Mengen von schwarzem und weißem Pfeffer, die ungewollt in die Lunge gelangen, kann Berichten zufolge tödlich wirken. Dies gilt insbesondere für Kinder. Auf die Haut aufgetragen sind schwarzer und weißer Pfeffer für die meisten Erwachsenen sicher und unbedenklich. Es gibt jedoch nicht genügend Informationen darüber, ob eine solche Anwendung auf der Haut bei Kindern sicher und unbedenklich ist. Schwarzer und weißer Pfeffer können eine Rötung und ein Brennen verursachen, wenn sie in die Augen gelangen.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Es ist für schwangere Frauen unbedenklich Pfeffer in den Mengen zu verwenden, die in Nahrungsmitteln vorkommen. Es gibt jedoch Bedenken, dass größere Mengen von schwarzem Pfeffer zu Fehlgeburten führen können. Da nicht genug über die Sicherheit der Verwendung von Pfeffer auf der Haut während der Schwangerschaft bekannt ist, sollten schwangere Frauen auf diese Art der Anwendung von Pfeffer verzichten. Stillende Frauen sollten ihren Pfefferkonsum auf nahrungsmittelübliche Mengen begrenzen, da nicht genug über die Sicherheit einer Verwendung medizinischer Mengen während der Stillzeit bekannt ist.

Wechselwirkungen

Bei einer Kombination von schwarzem und weißem Pfeffer mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein.

Lithium

Schwarzer und weißer Pfeffer könnten eine entwässernde (diuretische) Wirkung besitzen. Die Einnahme von schwarzem und weißem Pfeffer kann die Lithiumausscheidung durch den Körper beeinträchtigen, was in erhöhten Lithiumspiegeln und ernsthaften Nebenwirkungen resultieren könnte. Aus diesem Grund ist es wichtig vor der Verwendung von schwarzem und weißem Pfeffer in medizinischen Mengen den behandelnden Arzt zu konsultieren, wenn man Lithium einnimmt. Es kann sein, dass die Lithiumdosierung angepasst werden muss.

Medikamente, die über die Leber abgebaut werden (Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4) Substrate)

Einige Medikamente werden durch die Leber abgebaut. Schwarzer und weißer Pfeffer könnten die Geschwindigkeit, mit der die Leber bestimmte Medikamente abbaut, beeinflussen. Die Einnahme von Pfeffer in Verbindung mit Medikamenten, die über die Leber abgebaut werden, kann das Risiko für Nebenwirkungen bei einigen Medikamenten erhöhen. Aus diesem Grund sollte man vor der Einnahme von schwarzem und weißem Pfeffer den behandelnden Arzt konsultieren, wenn man Medikamente einnimmt, die über die Leber abgebaut werden.

Medikamente, die über Pumpen in die Zellen transportiert werden (P-Glycoprotein Substrate)

Einige Medikamente werden durch Pumpen in die Zellen transportiert. Schwarzer und weißer Pfeffer könnten diese Pumpen weniger effektiv machen und die Mengen einiger Medikamente, die der Körper absorbiert, erhöhen. Dies könnte die Nebenwirkungen einiger Medikamente erhöhen.

Phenytoin

Schwarzer und weißer Pfeffer könnten die Menge an Phenytoin, die der Körper absorbiert, erhöhen. Die Einnahme von schwarzem und weißem Pfeffer in Verbindung mit Phenytoin könnte Wirkungen und Nebenwirkungen von Phenytoin verstärken.

Propranolol

Schwarzer und weißer Pfeffer könnten die Menge an Propranolol, die der Körper absorbiert, erhöhen. Die Einnahme von schwarzem und weißem Pfeffer in Verbindung mit Propranolol könnte Wirkungen und Nebenwirkungen von Propranolol verstärken.

Rifampin

Schwarzer und weißer Pfeffer könnten die Menge an Rifampin, die der Körper absorbiert, erhöhen. Die Einnahme von schwarzem und weißem Pfeffer in Verbindung mit Rifampin könnte Wirkungen und Nebenwirkungen von Rifampin verstärken.

Theophyllin

Schwarzer und weißer Pfeffer könnten die Menge an Theophyllin, die der Körper absorbiert, erhöhen. Dies könnte Wirkungen und Nebenwirkungen von Theophyllin verstärken.

Bei einer Kombination von schwarzem und weißem Pfeffer mit folgenden Medikamenten sollte man wachsam sein.

Carbamazepin

Schwarzer und weißer Pfeffer könnten die Menge an Carbamazepin, die vom Körper absorbiert wird, erhöhen. Darüber hinaus könnte Pfeffer die Geschwindigkeit, mit der der Körper Carbamazepin abbaut und ausscheidet reduzieren. Dies könnte die Menge an Carbamazepin im Körper erhöhen und potentiell das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen. Es ist jedoch nicht genug über diese potentielle Interaktion bekannt, um sagen zu können, ob diese einen Grund zur Sorge darstellt.

Dosierung

Eine angemessene Dosierung von schwarzem und weißem Pfeffer hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und weiteren ab. Zum augenblicklichen Zeitpunkt gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten, um eine Aussage über angemessene Dosierungsbereiche für schwarzen und weißen Pfeffer treffen zu können. Aus diesem Grund sollte man sich an die Dosierungsanleitung auf dem Etikett halten und/oder vor der Verwendung einen Arzt oder Apotheker fragen.

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