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Leinsamen

Was sind Leinsamen?

Leinsamen sind eine hervorragende Quelle für Ballaststoffe, Lignane, Protein, Fett, Vitamine und Mineralstoffe. Im Folgenden werden wir jeden dieser Nährstoffe im Detail betrachten.

Ballaststoffe

Leinsamen stellen eine hervorragende Ballaststoffquelle dar. Sie enthalten sowohl lösliche als auch unlösliche Ballaststoffe. Weiterhin enthalten Sie einen speziellen Ballaststoff, der auch als Muzilago bezeichnet wird. Muzilago hilft dabei die Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und wirkt als natürliches Abführmittel. Ballaststoffe sind wichtig, da sie dabei helfen, die Funktion des Verdauungssystems aufrecht zu erhalten. Sie erhöhen außerdem die Fähigkeit des Körpers andere Nährstoffe zu verwenden. Ballaststoffe durchlaufen den Verdauungstrakt nahezu vollständig unverdaut. Sobald sie den Dickdarm erreichen, werden sie jedoch zumindest teilweise aufgebrochen.

Ein Mangel an Ballaststoffen kann folgendes verursachen haben:

  • Chronische Verstopfung (nicht gerade lustig)
  • Probleme bei der Gewichtskontrolle

Lignane

Lignane sind natürliche Pflanzenchemikalien. Leinsamen stellen die reichste Lignanquelle dar. Lignane steigern die Produktion einer Substanz, die an Östrogen andockt und dieses aus dem Körper schleust. Wissenschaftler glauben weiterhin, dass Lignane antioxidative Eigenschaften besitzen. Leinsamen enthalten 75 bis 800 % mehr Lignane als anderes Gemüse und andere Körnerprodukte! Dies macht Leinsamen zu einer lohnenden Investition. Vitamine und MineralstoffeBei den Vitaminen und Mineralstoffen, die man in Leinsamen vorfindet, handelt es sich um Zink, Eisen, Vitamin E, Karotin, B-Vitamine, Magnesium, Kalzium, Schwefel, Kalium, Phosphor, Mangan, Silikon, Kupfer, Nickel, Molybdän, Chrom und Kobalt.

Protein

100 Gramm Leinsamen liefern 25 bis 30 Gramm Protein, was in Anbetracht der weiteren enthaltenen Nährstoffe toll ist.

Fett

Leinsamen sind eine der besten Quellen für die essentielle Fettsäure Alpha-Linolensäure. Alpha-Linolensäure ist für Bodybuilder wichtig, da sie die Insulinsensitivität innerhalb der Muskelzellen erhöht. Diese Omega-3 Fettsäure besitzt jedoch noch viele weitere Vorzüge:

" Alpha-Linolensäure stimuliert die Steroidproduktion, systemisiert Hormone, reguliert die Immunreaktion, leiten endokrine Hormone zu den Zielzellen, reguliert autonomen Reflexe und die Reflexe des glatten Muskelgewebes, unterstützt den Aufbau gesunder Zellwände, fördert den Transport von Sauerstoff zu den Körperzellen, hält gesättigte Fette im Blutkreislauf mobil, unterstützt die Regulierung der Reizweiterleitung in den Nerven und dient als primäre Energiequelle für den Herzmuskel“ Dies sind nur einige der vielen Vorzüge von Omega-3 Fettsäuren. Omega-3 Fettsäuren werden manchmal auch als „Anti-Fette“ bezeichnet, was damit zusammenhängt, dass sie den Stoffwechselprozess beschleunigen und beim Fettabbau helfen.

Was bedeutet dies für den Bodybuilder?

  • Reduziertes Körperfett
  • Gesteigerte Leistungsfähigkeit
  • Beschleunigte Regeneration
  • Eine gute Energiequelle
  • Reduzierter Muskelkater
  • Gesteigerte Sauerstoffnutzung
  • Gesteigerte Verwendung anderer Nährstoffe
  • Bessere allgemeine Gesundheit

Und wozu führt all dies? MEHR MUSKELN!

Samen vs. Öl

Die meisten der Nährstoffe sind in den Samen enthalten. Aus ernährungstechnischer Sicht sind die Samen also die Darreichungsform der Wahl. Leinöl liefert jedoch eine konzentrierte Quelle guter Fette, nach der wir alle suchen. Dies würde dem Öl einen Vorsprung geben. Die Lösung besteht darin, einfach beides zu verwenden. Indem man sowohl Samen als auch Öl zu sich nimmt, erhält man alle Nährstoffe, Ballaststoffe, Lignane und Fette.

Wie verwendet man Leinsamen und Leinöl

Wenn man Leinsamen zu sich nehmen möchte, dann sollte man sicherstellen, dass diese gemahlen bzw. geschrotet sind. Diese geschroteten Samen kann man zu Zerealien, Salat, Proteinshakes oder Reis hinzugeben, oder sie einfach pur essen. Das Öl kam man mit Getränken wie Proteinshakes mischen oder es pur trinken. Ein guter Plan wäre der Verzehr von 1 bis 2 Esslöffeln geschroteten Leinsamen und ½ Esslöffel Leinöl morgens und vor dem zu Bett Gehen. Weiterhin sollte man einen Esslöffel Öl mit einer weiteren Mahlzeit des Tages zu sich nehmen. Insgesamt sollte man 1 bis 3 Esslöffel pro Tag verzehren. Worauf warten Sie noch? Ran an den Leinsamen!

Sicherheit und Nebenwirkungen

Leinsamen sind bei oraler Einnahme für die meisten Erwachsenen wahrscheinlich sicher und unbedenklich. Eine Zugabe von Leinsamen zur Ernährung könnte den Stuhlgang erhöhen. Leinsamen könnten außerdem den Verdauungstrakt betreffende Nebenwirkungen wie Völlegefühl, Blähungen, Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Magenschmerzen und Übelkeit hervorrufen. Höhere Dosierungen rufen mit höherer Wahrscheinlichkeit den Verdauungstrakt betreffende Nebenwirkungen hervor. Es gibt Bedenken, dass eine Einnahme großer Mengen von Leinsamen aufgrund der Quellwirkung von Leinsamen den Darm verstopfen könnte. Leinsamen sollten mit reichlich Wasser eingenommen werden, um dies zu verhindern. Die Einnahme von Leinsamenextrakten, die Lignane in konzentrierter Form enthalten, ist möglicherweise sicher und unbedenklich. Lignane sind in Leinsamen enthaltene Chemikalien, von denen man glaubt, dass sie für viele der Wirkungen von Leinsamen verantwortlich sind. Einige klinische Untersuchungen zeigen, dass ein spezifisches Leinsamen Lignan Extrakt (Flax Essence, Jarrow Formulas) für bis zu 12 Wochen sicher verwendet werden kann. Auf dem Markt sind auch Produkte, die teilweise entfettete Leinsamen enthalten – Leinsamen mit einem niedrigeren Alpha-Linolensäure Gehalt - erhältlich. Einige Männer wählen diese Produkte, da sie gehört haben, dass Alpha-Linolensäure das Risiko für Prostatakrebs erhöhen könnte. Es ist wichtig zu bedenken, dass die Quelle der Alpha-Linolensäure von entscheidender Bedeutung ist. Alpha-Linolensäure aus Milchprodukten und Fleischquellen wurde mit Prostatakrebs in Verbindung gebracht. Alpha-Linolensäure aus pflanzlichen Quellen wie Leinsamen scheint hingegen das Prostatakrebsrisiko nicht zu beeinflussen. Männer sollten sich keine Gedanken über Alpha-Linolensäure aus Leinsamen machen. Auf der anderen Seite gibt es Bedenken, dass teilweise entfettete Leinsamen die Triglyzeridspiegel zu stark erhöhen könnten. Rohe oder unreife Leinsamen sind möglicherweise nicht sicher und unbedenklich. Man glaubt, dass Leinsamen in dieser Form giftig ist.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Eine orale Einnahme von Leinsamen ist während der Schwangerschaft möglicherweise nicht sicher und unbedenklich. Leinsamen können wie das weibliche Hormon Östrogen wirken. Einige Ärzte machen sich Sorgen darüber, dass dies die Schwangerschaft gefährden könnte, auch wenn es bis jetzt noch keine verlässlichen klinischen Hinweise auf die Auswirkungen von Leinsamen auf die Schwangerschaft gibt. Die Auswirkungen von Leinsamen auf gestillte Kinder sind zum augenblicklichen Zeitpunkt nicht bekannt. Aus diesen Gründen sollten schwangere und stillende Frauen auf Nummer sicher gehen und Leinsamen nicht verwenden.

Blutgerinnungsstörungen: Leinsamen könnten die Blutgerinnung verlangsamen. Es gibt deshalb Bedenken, dass Leinsamen bei Menschen, die unter Blutgerinnungsstörungen leiden, das Risiko für Blutungen erhöhen könnten. Aus diesem Grund sollten Menschen, die unter Blutgerinnungsstörungen leiden, Leinsamen nicht verwenden.

Diabetes: Es gibt Hinweise darauf, dass Leinsamen den Blutzuckerspiegel senken und die den Blutzucker senkenden Wirkungen einiger Diabetesmedikamente verstärken könnten. Dies könnte zu einem zu starken Absinken der Blutzuckerspiegel führen. Aus diesem Grund sollten Diabetiker, die Leinsamen verwenden, ihren Blutzuckerspiegel sorgfältig kontrollieren.

Verstopfungen im Bereich des Verdauungstrakts: Menschen, die unter Verstopfungen im Bereich des Verdauungstraktes, einer Verengung der Speiseröhre oder einer Entzündung im Bereich des Darms leiden, sollten auf Leinsamen verzichten. Der hohe Ballaststoffgehalt von Leinsamen könnte diese Verstopfungen verschlimmern.

Hormonsensitive Krebsarten oder andere hormonsensitive Erkrankungen: Da Leinsamen in gewisser Hinsicht wie Östrogen wirken könnten, gibt es Bedenken, dass Leinsamen hormonsensitive Erkrankungen verschlimmern könnten. Diese Erkrankungen umfassen unter anderem Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Eierstockkrebs und Endometriose. Einige frühe Laboruntersuchungen und mit Tieren durchgeführte Untersuchungen legen jedoch nahe, dass Leinsamen Östrogen entgegenwirken und vor hormonabhängigen Krebsarten schützen könnten. Bis mehr hierüber bekannt ist, sollten Menschen, die unter einer hormonsensitiven Erkrankung leiden, auf eine exzessive Verwendung von Leinsamen verzichten.

Hohe Triglyzeridspiegel: Teilweise entfettete Leinsamen (Leinsamen mit reduziertem Gehalt an Alpha-Linolensäure) könnten die Triglyzeridspiegel erhöhen. Aus diesem Grund sollte man auf diese Art von Leinsamen verzichten, wenn man unter hohen Triglyzeridspiegeln leidet.

Niedriger Blutdruck: Leinsamen könnten den diastolischen Blutdruck senken. Dies könnte bei Menschen mit einem bereits zuvor niedrigen Blutdruck theoretisch zu einem zu starken Abfall des Blutdrucks führen.

Hoher Blutdruck: Leinsamen könnten den diastolischen Blutdruck senken. Dies könnte bei Menschen mit hohem Blutdruck, die blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, theoretisch zu einem zu starken Abfall des Blutdrucks führen.

Wechselwirkungen

Bei einer Verwendung von Leinsamen in Kombination mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein:

Diabetesmedikamente

Leinsamen können den Blutzucker senken. Auch Diabetesmedikamente werden verwendet, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Die Einnahme von Leinsamen in Kombination mit Diabetesmedikamenten könnte ein zu starkes Absinken des Blutzuckerspiegels zur Folge haben. Aus diesem Grund sollte der Blutzuckerspiegel sorgfältig überwacht werden. Es ist möglich, dass die Dosierung der Diabetesmedikamente angepasst werden muss.

Medikamente, die die Blutgerinnung verlangsamen

Leinsamen könnten die Blutgerinnung verlangsamen. Die Einnahme von Leinsamen in Verbindung mit Medikamenten, die auch die Blutgerinnung verlangsamen, könnte das Risiko für Blutungen und die Neigung zu Blutergüssen erhöhen.

Einige Medikamente, die die Blutgerinnung verlangsamen können, umfassen unter anderem Aspirin, Diclofenac (Voltaren), Ibuprofen, Naproxen und weitere.