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Kalmus

Kalmus (Calamus) ist eine Pflanze, deren Wurzelstamm zur Herstellung von Medizin verwendet wird. Trotz Sicherheitsbedenken wird Kalmus bei Problemen im Bereich des Verdauungstrakts inklusive Magengeschwüren, Entzündungen der Magenschleimhäute, Gastritis, Blähungen, Magenverstimmungen und Appetitverlust verwendet. Kalmus wird auch als Beruhigungsmittel, zur Förderung des Schwitzens und zur Behandlung von rheumatischer Arthritis und Schlaganfällen eingesetzt. Einige Menschen kauen Kalmus, um Tabakgeruch zu entfernen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Kalmus wird außerdem als Stimulans oder Halluzinogen gekaut. Einige Menschen tragen Kalmus direkt auf die Haut auf, um bestimmte Hautkrankheiten zu behandeln. In Nahrungsmitteln kommt Kalmus als Gewürz zum Einsatz.

Wie wirkt Kalmus?

Man glaubt, dass in Kalmus enthaltene Chemikalien eine Muskelentspannung bewirken können und eine beruhigende bzw. sedierende Wirkung besitzen.

Wie effektiv ist Kalmus?

Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Informationen, um die Wirksamkeit von Kalmus bei Magengeschwüren, Blähungen, Magenverstimmungen, Arthritis, Schlaganfall und Erkrankungen der Haut, sowie bei einer Verwendung als Appetitanreger beurteilen zu können. Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um die Effektivität von Kalmus bei diesen Anwendungen bewerten zu können.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Kalmus ist bei oraler Einnahme nicht sicher und unbedenklich. Kalmus kann Nierenschäden, Zittern und Krampfanfälle hervorrufen.

In den USA ist die Verwendung von Kalmus als Gewürz in Lebensmitteln verboten, da drei der vier Kalmus Spezies eine krebserregende Chemikalie namens Beta-Isoasaron enthalten. Der Gehalt an Beta-Isoasaron kann zwischen den einzelnen Spezies stark variieren und einige Produkte könnten sicherer als andere sein.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Kalmus ist bei oraler Einnahme für schwangere und stillende Frauen nicht sicher und unbedenklich und sollte deshalb nicht verwendet werden.

Operationen: Kalmus kann das zentrale Nervensystem beeinflussen. Kalmus könnte in Verbindung mit Medikamenten, die während und nach Operationen verwendet werden, eine zu starke Schläfrigkeit hervorrufen. Wenn man Kalmus trotz aller Sicherheitsbedenken verwendet, sollte man die Verwendung deshalb mindestens 2 Wochen vor anstehenden Operationen beenden.

Wechselwirkungen

Bei einer Verwendung von Kalmus in Kombination mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein: Medikamente zur Behandlung von Depressionen (MAO-Hemmer /MAOI) Kalmus enthält eine Chemikalie, die den Körper beeinflusst. Diese Chemikalie könnte die Nebenwirkungen einiger Medikamente, die bei Depressionen verwendet werden, erhöhen.

Sedativa (das ZNS unterdrückende Wirkstoffe)

Kalmus kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen. Medikamente, die Schläfrigkeit verursachen, werden als Sedativa bezeichnet. Die Einnahme von Kalmus in Verbindung mit Sedativa könnte eine zu starke Schläfrigkeit hervorrufen.

Bei einer Verwendung von Kalmus in Kombination mit folgenden Medikamenten sollte man wachsam sein:

Säureblocker

Säureblocker werden verwendet, um den Säuregrad der Magensäure zu reduzieren. Kalmus könnte die Magensäureproduktion erhöhen. Durch eine solche Erhöhung der Magensäureproduktion könnte Kalmus die Wirksamkeit von Säureblockern reduzieren.

Medikamente, die die Produktion von Magensäure reduzieren (H2-Blocker, Protonenpumpenhemmer)

Kalmus könnte die Magensäureproduktion erhöhen. Durch eine Erhöhung der Magensäureproduktion könnte Kalmus die Wirksamkeit von Medikamenten zur Reduzierung der Magensäureproduktion reduzieren.

Dosierung

Eine angemessene Dosierung von Kalmus hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und weiteren ab. Zum augenblicklichen Zeitpunkt gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten, um eine Aussage über angemessene Dosierungsbereiche für Kalmus treffen zu können. Aus diesem Grund sollte man sich an die Dosierungsanleitung auf dem Etikett halten und/oder vor der Verwendung einen Arzt oder Apotheker fragen.