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Honig

Honig wird seit der Antike sowohl als Nahrungsmittel, als auch als Medizin verwendet. Er ist sehr reich an nützlichen Pflanzenverbindungen und bietet eine ganze Reihe von Gesundheitsvorzügen. Honig ist besonders gesund, wenn er anstelle von raffiniertem Zucker verwendet wird, der zu 100% aus leeren Kalorien besteht. Honig ist ein süßer, zähflüssiger Sirup, der von Honigbienen hergestellt wird. Bienen sammeln Zucker in Form von Blütennektar. Wenn sie wieder in ihrem Bienenstock sind, konsumieren, verdauen und erbrechen sie diesen Nektar wiederholt, wobei als Endprodukt Honig entsteht, der als gespeicherte Nahrung für die Bienen dient. Farbe, Geruch und Geschmack des Honigs hängen davon ab, von welchen Blüten der gesammelte Nektar stammte. Aus ernährungstechnischer Sicht enthält ein Esslöffel Honig (21 Gramm) 64 kcal und 17 Gramm Zucker inklusive Fruktose, Glukose, Maltose und Sucrose. Er ist nahezu frei von Ballaststoffen, Fett und Protein. Honig enthält darüber hinaus Spuren von unterschiedlichen Vitaminen und Mineralstoffen, deren Mengen pro Esslöffel jedoch unterhalb von einem Prozent des jeweiligen Tagesbedarfs liegen, was bedeutet, dass Du mehrere Kilo Honig essen müsstest, um Deinen Bedarf an diesen Vitaminen und Mineralstoffen zu decken. Wo Honig wirklich glänzen kann, ist sein Gehalt an bioaktiven Pflanzenverbindungen und Antioxidantien. Dunklere Typen neigen dazu, reicher an diesen Verbindungen als hellere Typen zu sein (1, 2).

Hier ist ein Überblick über einige der potentiellen Gesundheitsvorzüge von Honig:

Qualitativ hochwertiger Honig ist reich an Antioxidantien

Qualitativ hochwertiger Honig enthält viele wichtige Antioxidantien. Diese umfassen organische Säuren und Phenolverbindungen wie Flavonoide (3). Wissenschaftler glauben, dass die Kombination dieser Verbindungen Honig seine starke antioxidative Wirkung verleiht (3). Interessanterweise haben zwei Studien gezeigt, dass Buchweizenhonig den antioxidativen Wert des Blutes erhöhen kann (5, 6). Antioxidantien werden mit einem reduzierten Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Krankheiten in Verbindung gebracht (4).

  • Zusammenfassung: Honig enthält eine Reihe von Antioxidantien inklusive Phenolverbindungen wie Flavonoide.

Honig ist für Diabetiker weniger schlecht als Zucker

Die wissenschaftlichen Daten zu Honig und Diabetes sind durchwachsen. Auf der einen Seite kann Honig mehrere Risikofaktoren für Herzkrankheiten bei Menschen, die unter Diabetes vom Typ 2 leiden reduzieren. So kann Honig z.B. die Spiegel des „schlechten“ LDL Cholesterins, die Triglyzeridspiegel und Entzündungen reduzieren, während er gleichzeitig die Spiegel des „guten“ HDL Cholesterins erhöht (7, 8, 9). Einige Studien haben jedoch auch gezeigt, dass Honig die Blutzuckerspiegel erhöhen kann – wenn auch nicht so stark wie raffinierter Zucker (8). Auch wenn Honig für Diabetiker geringfügig besser als raffinierter Zucker ist, sollte er von Diabetikern trotzdem mit Vorsicht verwendet werden. Menschen, die unter Diabetes leiden, sind am besten damit beraten, den Verzehr von allen kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln zu minimieren (10). Man sollte außerdem im Hinterkopf behalten, dass bestimmte Typen von Honig mit reinem Zuckersirup gestreckt sein könnten. Auch wenn eine solche Vorgehensweise illegal ist, stellt sie weiterhin ein verbreitetes Problem dar (11).

  • Zusammenfassung: Einige Studien zeigen, dass Honig Risikofaktoren für Herzkrankheiten bei Diabetikern reduzieren kann. Doch Honig erhöht auch die Blutzuckerspiegel, weshalb er für Diabetiker nicht als gesund bezeichnet werden kann.

Die in Honig enthaltenen Antioxidantien können dabei helfen, den Blutdruck zu senken

Der Blutdruck ist ein wichtiger Risikofaktor für Herzkrankheiten – und Honig könnte dabei helfen, ihn zu senken. Dies hängt damit zusammen, dass Honig bestimmte antioxidative Verbindungen enthält, die mit einer Senkung des Blutdrucks in Verbindung gebracht werden (12). Sowohl mit Ratten, als auch mit Menschen durchgeführte Untersuchungen konnten durch den Konsum von Honig eine geringfügige Senkung des Blutdrucks beobachten (13, 14). Zusammenfassung: Der Verzehr von Honig könnte zu geringfügigen Reduzierungen des Blutdrucks – einem wichtigen Risikofaktor für Herzkrankheiten – führen.

Honig hilft dabei, die Cholesterinwerte zu verbessern

Hohe LDL Cholesterinspiegel sind ein entscheidender Risikofaktor für Herzkrankheiten. Dieser Typ von Cholesterin spielt bei der Entwicklung einer Arteriosklerose – einer Ansammlung von Fett in den Arterien, die zu Herzinfarkten und Schlaganfall führen kann – eine primäre Rolle. Interessanterweise zeigen mehrere Studien, dass Honig die Cholesterinspiegel verbessern könnte. Honig senkt die Spiegel des „schlechten“ LDL Cholesterins, während er die Spiegel des „guten“ HDL Cholesterins signifikant erhöht (7, 8, 9, 15). Eine Studie mit 55 Probanden, die Honig mit Tafelzucker verglich, kam zu dem Ergebnis, dass Honig eine Reduzierung der LDL Cholesterinspiegel um 5,8% und eine Erhöhung der HDL Cholesterinspiegel um 3,3% bewirkte. Zusätzlich hierzu führte der Konsum von Honig zu einem geringfügigen Gewichtsverlust von 1,3% (16).

  • Zusammenfassung: Honig scheint eine positive Auswirkung auf die Cholesterinspiegel zu besitzen und kann die Gesamtcholesterinspiegel, sowie die „schlechten“ LDL Cholesterinspiegel geringfügig senken, sowie die „guten“ HDL Cholesterinspiegel geringfügig erhöhen.

Honig kann die Triglyzeridspiegel senken

Erhöhte Triglyzeridspiegel im Blut sind ein weiterer Risikofaktor für Herzkrankheiten. Sie werden außerdem mit einer Insulinresistenz – einer der primären treibenden Kräfte bei der Entwicklung von Typ 2 Diabetes – in Verbindung gebracht. Die Triglyzeridspiegel neigen bei einer Ernährung, die reich an Zucker und raffinierten Kohlenhydraten ist, zu steigen. Interessanterweise haben mehrere Studien einen regelmäßigen Honigkonsum mit niedrigeren Triglyzeridspiegeln in Verbindung gebracht, was insbesondere dann gilt, wenn er dazu verwendet wurde, Zucker zu ersetzen (7, 8, 9, 15).

Eine Studie, die Honig und Zucker verglich, konnte z.B. bei der Honig Gruppe eine Senkung der Triglyzeridspiegel um 11 bis 19% beobachten (16).

  • Zusammenfassung: Erhöhte Triglyzeridspiegel sind ein Risikofaktor für Herzkrankheiten und Diabetes. Studien zeigen, dass Honig die Triglyzeridspiegel senken kann, was insbesondere dann gilt wenn er als Ersatz für Tafelzucker verwendet wird.

Die in Honig enthaltenen Antioxidantien werden mit weiteren Gesundheitsvorzügen in Verbindung gebracht

Wie bereits erwähnt wurde, ist Honig eine reichhaltige Quelle für Phenole und andere Antioxidantien, von denen viele mit einer Senkung des Risikos für Herzkrankheiten in Verbindung gebracht werden (4). Diese Antioxidantien könnte dabei helfen, die Adern zu weiten und den Blutfluss zum Herz zu steigern. Sie könnten außerdem dabei helfen, eine Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern, die zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen können (4). Darüber hinaus konnte eine mit Ratten durchgeführte Studie zeigen, dass Honig das Herz vor oxidativem Stress schützen kann (17). Bis jetzt gibt es jedoch noch keine Langzeitstudien zum Einfluss von Honig auf die Herzgesundheit, weshalb diese Resultate mit Vorsicht genossen werden sollten.

  • Zusammenfassung: Die in Honig enthaltenen Antioxidantien wurden mit positiven Auswirkungen auf die Herzgesundheit inklusive einer Verbesserung des Blutflusses zum Herz und einer Reduzierung des Risikos für eine Bildung von Blutgerinnseln in Verbindung gebracht.

Honig fördert die Wundheilung und die Heilung bei Verbrennungen

Auf die Haut aufgetragener Honig wurde bereits im alten Ägypten zur Unterstützung der Heilung von Wunden und Verbrennungen verwendet.

Eine Review von 26 Studien kam zu der Schlussfolgerung, dass Honig am effektivsten ist, wenn es um eine Unterstützung der Heilung von minderschweren Verbrennungen und der Heilung von nach Operationen infizierten Wunden geht (18). Honig ist auch ein effektives Heilmittel zur Behandlung von Geschwüren eines diabetischen Fußes, welche ernsthafte Komplikationen darstellen, die zu Amputationen führen können (19, 20). Eine Studie berichtete von einer Erfolgrate von 43,3% bei einer Verwendung von Honig zur Wundheilung. Bei einer anderen Studie zeigte Honig eine Heilungsrate von 97%, wenn er zur Behandlung diabetischer Geschwüre verwendet wurde (20, 21). Wissenschaftler glauben, dass die Heilkräfte von Honig mit seinen antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkungen, sowie seiner Fähigkeit, das umgebende Gewebe mit Nährstoffen zu versorgen, in Verbindung stehen (22).

Darüber hinaus kann Honig dabei helfen Hautkrankheiten inklusive Schuppenflechte und Herpes zu behandeln (23, 24). Manuka Honig wird als besonders effektiv bei der Behandlung von Verbrennungen angesehen (25).

  • Zusammenfassung: auf die Haut aufgetragen kann Honig Teil eines effektiven Behandlungsplans für Verbrennungen, Wunden und andere Hautkrankheiten sein. Er ist besonders effektiv für eine Behandlung diabetischer Geschwüre.

Honig kann dabei helfen Husten bei Kindern zu unterdrücken

Husten ist bei Kindern mit Infektionen der oberen Atemwege ein weit verbreitetes Problem. Diese Infektionen können Schlaf- und Lebensqualität von sowohl Kindern, als auch Eltern beeinträchtigen. Mainstream Medikamente gegen Husten sind jedoch nicht immer wirksam und können Nebenwirkungen besitzen. Interessanterweise könnte Honig eine bessere Wahl darstellen und es gibt Hinweise darauf, dass er diesbezüglich sehr effektiv sein kann (26, 27). Eine Studie kam z.B. zu dem Ergebnis, dass Honig besser als zwei weit verbreitete Hustenmedikamente wirkte (28). Eine andere Studie kam zu dem Ergebnis dass Honig Hustensymptome stärker linderte und den Schlaf besser verbesserte, als dies bei Hustenmedizin der Fall war (27).

Honig sollte jedoch aufgrund des Risikos für Botulismus niemals an Kinder unter einem Jahr verabreicht werden (29).

  • Zusammenfassung: Für Kinder ab einem Jahr kann Honig als natürlicher und sicherer Hustenstiller verwendet werden. Einige Studien zeigen, dass er sogar effektiver als Hustenmedizin ist.

Honig ist köstlich, aber trotzdem reich an Zucker und Kalorien

Honig ist eine köstliche und gesündere Alternative zu Zucker. Du solltest hierbei sicherstellen, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu kaufen, da einige Billigvarianten mit Zuckersirup gestreckt sein können. Behalte im Hinterkopf, dass auch Honig in Moderation genossen werden sollte, da er reich an Zucker und Kalorien ist.

Die Vorzüge von Honig sind am ausgeprägtesten, wenn er als Ersatz für andere, ungesundere Süßungsmittel verwendet wird. Am Ende des Tages ist Honig ein weniger schlechtes Süßungsmittel als Zucker.

Referenzen

  1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3583289/
  2. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0308814608013733
  3. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12358452
  4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3005390/
  5. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12590505
  6. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1261761
  7. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23256446
  8. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19817641
  9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15117561
  10. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25287761
  11. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28527183
  12. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3005390/
  13. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21673929
  14. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3270456/
  15. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25226738
  16. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18454257
  17. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26064893
  18. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25742878
  19. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18702435
  20. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20646771
  21. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22985336
  22. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4216698/
  23. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4012670/
  24. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25860226
  25. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28901255
  26. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4264806/
  27. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18056558
  28. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20618098
  29. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4399406/

 

https://www.healthline.com/nutrition/10-benefits-of-honey#section10