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Chinarinde

Der Chinarindenbaum ist eine Pflanzengattung, deren Rinde zur Herstellung von Medizin verwendet wird. Chinarinde wird zur Steigerung des Appetits, zur Förderung der Ausschüttung von Verdauungssäften und zur Behandlung eines aufgeblähten Gefühls, von Völlegefühl und von Magenproblemen verwendet. Sie wird außerdem bei Hämorriden, Krampfadern und Krämpfen in den Beinen eingesetzt. Einige Menschen verwenden Chinarinde bei Grippe, Erkältung, Malaria und Fieber. Andere Anwendungen umfassen die Behandlung von Krebs, Erkrankungen im Bereich von Mund und Hals, vergrößerter Milz und Muskelkrämpfen. Chinarinde wird bei Augenlotionen zur Betäubung von Schmerzen, zum Abtöten von Krankheitserregern und als Adstringens verwendet. Chinarindenextrakt wird bei Hämorriden, zur Anregung des Haarwachstums und zur Behandlung von Krampfadern auf die Haut aufgetragen.

Wie wirkt Chinarinde?

Chinarinde regt den Speichelfluss und die Ausschüttung von Magensäure an. Sie enthält Chinin, eine Chemikalie, die zur Behandlung von Malaria verwendet wird.

Wie effektiv ist Chinarinde?

Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten, um eine Aussage bezüglich der Effektivität von Chinarinde bei der Behandlung von Malaria treffen zu können. Chinarinde enthält Chinin und verwandte Chemikalien. Auch wenn sich Chinin bei der Verhinderung von Malaria und zur Kontrolle der Symptome als effektiv erwiesen hat, setzen sich Menschen, die Chinarinde verwenden, riskanten Nebenwirkungen aus. Einige in Chinarinde enthaltene Chemikalien können die Herzfrequenz verlangsamen, Verstopfung verursachen und das zentrale Nervensystem beeinflussen. Ärzte empfehlen, dass nur gereinigtes Chinin oder andere geeignete Medikamente zur Verhinderung oder zur Kontrolle von Malaria verwendet werden sollten. In Amerika muss auf allen Produkten, die Chinarinde enthalten, folgende Warnung stehen „Beenden Sie die Verwendung, falls ein Klingeln in den Ohren, Taubheit, Hautausschläge oder Sehstörungen auftreten.“ Auch bezüglich der Wirksamkeit von Chinarinde bei Hämorriden, Krampfadern, Erkältung, Krämpfen in den Beinen, Grippe, Fieber, Krebs, Erkrankungen im Bereich von Mund und Hals, vergrößerter Milz, Muskelkrämpfen, Appetitverlust und Magenproblemen wie Völlegefühl oder einem aufgeblähten Gefühl gibt es nicht genügend wissenschaftliche Daten. Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um die Effektivität von Chinarinde bei all diesen Anwendungen bewerten zu können.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Chinarinde scheint für die meisten Menschen bei korrekter Verwendung sicher und unbedenklich zu sein. In großen Mengen eingenommen ist Chinarinde jedoch nicht sicher und kann potentiell tödlich sein. Symptome einer Überdosierung umfassen ein Klingeln in den Ohren, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall und Sehstörungen. Darüber hinaus kann Chinarinde Blutungen und allergische Reaktionen inklusive Nesselsucht und Fieber hervorrufen.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Schwangere und stillende Frauen sollten Chinarinde nicht verwenden. Es gibt einige Hinweise darauf, dass Chinarinde während der Schwangerschaft nicht sicher und unbedenklich ist. Es ist nicht viel über die Sicherheit von Chinarinde während der Stillzeit bekannt, weshalb stillende Frauen besser auf Chinarinde verzichten sollten. Magen- und Darmgeschwüre: Menschen, die unter Magen- oder Darmgeschwüren leiden, sollten Chinarinde nicht verwenden, da sie das Risiko für Blutungen erhöhen könnte. Operationen: Chinarinde kann die Blutgerinnung verlangsamen. Es gibt Bedenken, dass hierdurch das Risiko von Blutungen während und nach Operationen steigen könnte. Aus diesem Grund sollte man die Verwendung von Chinarinde mindestens 2 Wochen vor geplanten Operationen beenden.

Wechselwirkungen

Man sollte Chinarinde nicht in Kombination mit folgenden Medikamenten verwenden:

Medikamente, die die Blutgerinnung verlangsamen

Fieberkraut könnte die Blutgerinnung verlangsamen. Die Einnahme von Chinarinde in Verbindung mit Medikamenten, die auch die Blutgerinnung verlangsamen, könnte das Risiko für Blutungen und die Neigung zu Blutergüssen erhöhen. Einige Medikamente, die die Blutgerinnung verlangsamen können, umfassen unter anderem Aspirin, Diclofenac (Voltaren), Ibuprofen, Naproxen und weitere.

Chinidin

Chinarinde enthält Chinidin. Die Einnahme von Chinidin in Verbindung mit Chinarinde kann Wirkungen und Nebenwirkungen von Chinidin verstärken und Herzprobleme hervorrufen. Aus diesem Grund sollte man Chinarinde nicht verwenden, wenn man Chinidin einnimmt.

Chinin

Chinarinde enthält Chinin. Die Einnahme von Chinin in Verbindung mit Chinarinde kann Wirkungen und Nebenwirkungen von Chinin verstärken und Herzprobleme hervorrufen. Aus diesem Grund sollte man Chinarinde nicht verwenden, wenn man Chinin einnimmt.

Bei einer Verwendung von Chinarinde in Kombination mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein:

Carbamazepin

Der Körper baut Carbamazepin ab, um des ausscheiden zu können. Chinin kann einen zu schnellen Abbau von Carbamazepin durch den Körper bewirken. Die Einnahme von Chinarinde in Verbindung mit Carbamazepin kann deshalb die Wirksamkeit von Carbamazepin reduzieren.

Phenobarbital

Chinarinde enthält Chinin. Chinin könnte die Menge an Phenobarbital im Körper erhöhen. Die Einnahme von Chinarinde in Verbindung mit Phenobarbital könnte Wirkungen und Nebenwirkungen von Phenobarbital verstärken.

Bei einer Verwendung von Chinarinde in Kombination mit folgenden Medikamenten sollte man wachsam sein:

Säureblocker

Säureblocker werden verwendet, um die Magensäure zu reduzieren. Chinarinde könnte die Ausschüttung von Magensäure erhöhen und hierdurch die Wirksamkeit von Säureblockern reduzieren. Medikamente, die die Ausschüttung von Magensäure reduzieren (H2-Blocket, Protonenpumpenhemmer)

Chinarinde könnte die Ausschüttung von Magensäure erhöhen und hierdurch die Wirksamkeit von H2-Blockern und Protonenpumpenhemmern, die zur Reduzierung der Magensäure verwendet werden, reduzieren.

Dosierung

Eine angemessene Dosierung von Chinarinde hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und weiteren ab. Zum augenblicklichen Zeitpunkt gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten, um eine Aussage über angemessene Dosierungsbereiche für Chinarinde treffen zu können. Aus diesem Grund sollte man sich an die Dosierungsanleitung auf dem Etikett halten und/oder vor der Verwendung einen Arzt oder Apotheker fragen.