Zu Inhalt springen

Agar

Was ist Agar?

Agar ist eine Pflanze, die zur Herstellung von Medizin verwendet wird. Agar wird – insbesondere in Japan – zur Unterstützung des Gewichtsabbaus während einer Diät verwendet. In Japan wird Agar als “Kanten” bezeichnet und stellt den wichtigsten Bestandteil der so genannten Kanten Diät dar. Zusätzlich hierzu wird Agar zur Behandlung von Diabetes und Verstopfung eingesetzt. Im Bereich der Zahnmedizin wird Agar zur Herstellung von Zahnabdrücken verwendet. Im Bereich industrieller Fertigungsprozesse wird Agar als Inhaltsstoff von Emulsionen, Suspensionen, Gels und bestimmten Zäpfchen verwendet.

Wie wirkt Agar?

Agar enthält eine gelartige Substanz, die im Magen aufquillt. Dies regt die Verdauungsorgane an und fördert den Stuhlgang. Aus diesem Grund wird Agar häufig als Abführmittel verwendet.

Die aufquellende Wirkung von Agar erklärt auch dessen Verwendung zur Förderung des Gewichtsabbaus. Agar verursacht ein Sättigungsgefühl, was zur Folge hat, dass man weniger isst, als man normalerweise essen würde. Einige Menschen glauben, dass diese Reaktion zu einem Gewichtsabbau führt. Es gibt jedoch bis jetzt noch keine verlässlichen wissenschaftlichen Daten, die diese Gewichtsabbautheorie unterstützen.

Wie effektiv ist Agar?

Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten, um eine Aussage bezüglich der Effektivität von Agar bei Verstopfung, Diabetes und Übergewicht treffen zu können. Es bedarf es weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um die Effektivität von Agar bei diesen Anwendungsbereichen bewerten zu können.

Gibt es Sicherheitsbedenken?

Agar scheint für die meisten Erwachsenen sicher und unbedenklich zu sein, wenn es mit mindestens 250 ml Wasser eingenommen wird. Wenn Agar nicht mit ausreichenden Mengen an Wasser eingenommen wird, kann es aufquellen und die Speiseröhre oder den Darm verstopfen. Sofortige ärztliche Hilfe ist notwendig, falls nach der Einnahme von Agar Symptome wie Brustschmerzen, Erbrechen, Schwierigkeiten beim Schlucken oder Schwierigkeiten beim Atmen auftreten sollten. Bei einigen Menschen kann Agar außerdem den Cholesterinspiegel erhöhen.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

  • Schwangerschaft und Stillzeit: Es ist nicht genug über die Verwendung von Agar während Schwangerschaft und Stillzeit bekannt. Aus diesem Grund sollten schwangere und stillende Frauen sicherheitshalber auf Agar verzichten.
  • Verstopfung: Agar kann Verstopfung verschlimmern, was insbesondere dann gilt, wenn es nicht mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen wird. Aus diesem Grund sollte man vor der Verwendung von Agar einen Arzt konsultieren, wenn man unter Verstopfung leidet.
  • Schwierigkeiten beim Schlucken: Agar kann aufquellen und die Speiseröhre blockieren, falls es nicht mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen wird. Dies kann bei Menschen, die unter Schwierigkeiten beim Schlucken leiden, besonders gefährlich sein. Aus diesem Grund sollte man vor der Verwendung von Agar einen Arzt konsultieren, wenn man unter Schwierigkeiten beim Schlucken leidet.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Bei der Kombination von Agar mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein:

Medikamente, die oral eingenommen werden

Agar ist bildet ein dickes Gel. Dieses Gel könnte einige Medikamente im Magen und im Darm binden. Die Einnahme von Agar in Kombination mit Medikamenten könnte die Menge an Medikamentenwirkstoff reduzieren, die der Körper absorbiert und möglicherweise die Effektivität oral eingenommener Medikamente reduzieren. Um diese Wechselwirkung zu vermeiden, sollte man Agar mindestens eine Stunde nach Medikamenten einnehmen.

Dosierung

Es liegen bisher keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten vor, um eine Aussage bezüglich einer optimalen Dosierung für Agar treffen zu können. Aus diesem Grund sollte man sich an die Dosierungsanleitung auf dem Etikett halten oder einen Arzt oder Apotheker befragen.

Referenzen

  1. Brinker F. Herb Contraindications and Drug Interactions. 2nd ed. Sandy, OR: Eclectic Medical Publications, 1998.
  2. Leung AY, Foster S. Encyclopedia of Common Natural Ingredients Used in Food, Drugs and Cosmetics. 2nd ed. New York, NY: John Wiley & Sons, 1996.
  3. McGuffin M, Hobbs C, Upton R, Goldberg A, eds. American Herbal Products Association's Botanical Safety Handbook. Boca Raton, FL: CRC Press, LLC 1997.