Zu Inhalt springen

Acai Beere

Die Acai Frucht ist das brasilianische “Superfood”. Sie stammt aus der Amazonasregion, wo sie zu den Grundnahrungsmitteln der einheimischen Bevölkerung gehört. Während der letzten Jahre hat die Acai Frucht weltweit einen steigenden Grad an Beliebtheit erreicht und wird für ihre Vorzüge bezüglich Gesundheit und Wohlbefinden gepriesen. Diese dunkelviolette Frucht enthält eine Vielzahl von Nährstoffe und könnte eine ganze Reihe von Gesundheitsvorzügen besitzen, auf die wir im Folgenden einen Blick werfen werden.

Was ist die Acai Frucht?

Die Acai Frucht ist eine kleine runde Frucht mit einem Durchmesser von etwa 2,5 Zentimetern, die an der Acai Palme in den Regenwäldern von Zentral- und Südamerika wächst. Sie besitzt eine dunkelviolette Haut und ein gelbes Fruchtfleisch, das einen großen Kern umhüllt. Im Amazonasregenwald werden Acai Früchte gerne als Beilage zu Mahlzeiten gegessen. Um die Acai Frucht essbar zu machen, wird sie in Wasser eingelegt, um die äußere Haut weich zu machen, wonach die Früchte zu einer dunkelvioletten Paste zerdrückt werden. Die Acai Frucht besitzt einen erdigen Geschmack, der häufig als eine Kreuzung aus Brombeeren und dunkler Schokolade beschrieben wird.

Frische Acai Früchte sind nicht lange haltbar und sind deshalb außerhalb ihres Ursprungsgebietes nicht verfügbar. Für den Export werden sie zu gefrorenem Fruchtpüree, getrocknetem Pulver oder gepresstem Saft verarbeitet. Acai Früchte werden auch verwendet, um den Geschmack anderer Nahrungsmittel wie Eiscreme, Getränke und Jelly Beans zu verfeinern und auch einige Kosmetikprodukte wie Bodylotions enthalten Acai Öl.

Acai Frucht ist sehr nährstoffreich

Die Acai Frucht weist ein für eine Frucht einzigartiges Nährstoffprofil auf, da sie reich an Fett und arm an Zucker ist.

100 Gramm gefrorener Acai Brei enthält folgende Nährstoffe:

  • Kalorien: 70 kcal
  • Fett: 5 Gramm
  • Gesättigtes Fett: 1,5 Gramm
  • Kohlenhydrate: 4 Gramm
  • Zucker: 2 Gramm
  • Ballaststoffe: 2 Gramm
  • Vitamin A: 15% des Tagesbedarfs
  • Kalzium: 2% des Tagesbedarfs

Laut einer Studie aus Venezuela enthalten Acai Früchte auch einige weitere Spurenelemente inklusive Chrom, Zink, Kupfer, Mangan, Magnesium, Kalium und Phosphor (2). Einige der größten Vorzüge der Acai Frucht stammen jedoch von in dieser Frucht enthaltenen Pflanzenverbindungen. Die wichtigsten hiervon sind Anthocyanine, welche den Beeren ihre dunkelviolette Farbe verleihen und im Körper als Antioxidantien agieren. Anthocyanine finden sich auch in anderen blauen, schwarzen oder violetten Nahrungsmitteln wie Schwarzen Bohnen und Heidelbeeren wieder.

Gesundheitsvorzüge der Acai Frucht

Die Acai Frucht ist mit Antioxidantien vollgepackt

Antioxidantien sind wichtig, weil sie die schädigenden Wirkungen von freien Radikalen im Körper neutralisieren. Wenn freie Radikale nicht durch Antioxidantien neutralisiert werden, dann können sie die Zellen des Körpers schädigen und zu einer Reihe von ernsthaften Erkrankungen inklusive Diabetes, Krebs und Herzkrankheiten führen (3).

Die Acai Frucht enthält eine erstaunlich große Menge an Antioxidantien und sticht in dieser Hinsicht viele andere antioxidantienreiche Obstsorten wie Heidelbeeren und Cranberries aus (4). Der Antioxidantiengehalt von Nahrungsmitteln wird typischerweise über den Oxygen Radical Absorbance Capacity (ORAC) Wert angegeben. Im Fall der Acai Frucht weisen 100 Gramm gefrorener Fruchtbrei einen ORAC Wert von 15.405 auf, während dieselbe Menge an Heidelbeeren lediglich einen Wert von 4.669 erreicht (4). Diese antioxidative Aktivität stammt von einer Reihe von Pflanzenverbindungen in der Acai Frucht, zu denen auch Anthocyanine gehören (5, 6).

Im Jahr 2008 verabreichten Wissenschaftler 12 fastenden Probanden Acai Brei, Acai Saft, Apfelbrei oder ein Getränk ohne Antioxidantien zu vier unterschiedlichen Zeiten und testeten anschließend das Blut der Probanden auf Antioxidantien (7). Sowohl der Acai Brei als auch der Apfelbrei erhöhten die Antioxidantienspiegel der Probanden, was bedeutet, dass die in Acai enthaltenen Antioxidantien im Verdauungstrakt gut absorbierbar sind. Gleichzeitig deutet diese Studie auch darauf hin, dass Acai Brei eine bessere Antioxidantienquelle als Acai Saft darstellt.

Zusammenfassung: Die Acai Frucht ist reich an Antioxidantien und enthält dreimal mehr Antioxidantien als Heidelbeeren.

Die Acai Frucht könnte die Cholesterinspiegel verbessern

Mit Tieren durchgeführte Studien haben nahegelegt, dass die Acai Frucht über eine Reduzierung der LDL Cholesterinspiegel und der Gesamtcholesterinspiegel dabei helfen könnte, die Cholesterinspiegel zu verbessern (8, 9, 10).

Es ist möglich, dass die Acai Frucht auch beim Menschen ähnliche Wirkungen besitzen könnte. Bei einer Studie aus dem Jahr 2011 mit 10 übergewichtigen Erwachsenen, die einen Monat lang zweimal täglich einen Acai Smoothie tranken, konnten am Ende der Studie niedrigere Spiegel des „schlechten“ LDL Cholesterins und niedrigere Gesamtcholesterinspiegel beobachtet werden (11). Diese Studie ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da sie nur wenige Probanden umfasste, keine Kontrollgruppe existierte und sie von einem Acai Lieferanten finanziert wurde.

Auch wenn weitere Untersuchungen benötigt werden, ist es möglich, dass die Anthocyanine in Acai für die positiven Auswirkungen auf die Cholesterinspiegel verantwortlich sein könnten, da Studien diese Pflanzenverbindungen mit Verbesserungen der HDL und LDL Cholesterinspiegel in Verbindung gebracht haben (12). Zusätzlich hierzu enthält die Acai Frucht Pfanzensterole, die eine Absorption von Cholesterin durch den Körper verhindern können (10).

Zusammenfassung: Viele mit Tieren durchgeführte Studien und mindestens eine Humanstudie legen nahe, dass die Acai Frucht dabei helfen könnte, die Cholesterinspiegel zu senken.

Die Acai Frucht könnte eine Anti-Krebs Wirkung besitzen

Auch wenn kein Nahrungsmittel ein magisches Schutzschild gegen Krebs ist, sind einige Nahrungsmittel dafür bekannt, dass sie eine Bildung und Verbreitung von Krebszellen verhindern oder zumindest reduzieren können. Sowohl im Reagenzglas, als mit Tieren durchgeführte Studien haben eine solche Anti-Krebs Wirkung bei Acai beobachtet (13, 14, 15, 16, 17). Bei Mäusen konnte die Acai Frucht das Auftreten von Darmkrebs und Blasenkrebs reduzieren (14, 15). Eine andere mit Mäusen durchgeführte Studie konnte hingegen keine Auswirkungen auf Magenkrebs beobachten (18).

Auch wenn Wissenschaftler glauben, dass Acai in der Zukunft bei der Behandlung von Krebs eine Rolle spielen könnte, bedarf es bis dahin weiterer Humanstudien. Zusammenfassung: Im Rahmen von in vitro Studien und mit Tieren durchgeführten Studien konnte beobachtet werden, dass die Acai potentielle Anti-Krebs Wirkungen besitzen könnte.

Die Acai Frucht könnte die Gehirnfunktion verbessern

Die zahlreichen in der Acai Frucht enthaltenen Pflanzenverbindungen könnten das Gehirn vor Schäden im Rahmen des Alterns schützen (19). Mehrere Studien haben diese Art von schützender Wirkung bei Laborratten beobachtet (19, 20, 21, 22). Die in der Acai Frucht enthaltenen Antioxidantien wirken den schädigenden Auswirkungen von Entzündungen und einer Oxidation in Gehirnzellen entgegen, welche Gedächtnis und Lernen beeinträchtigen kann (21). Im Rahmen einer Studie half die Acai Frucht sogar dabei, die Gedächtnisleistung von alternden Ratten zu verbessern (22).

Einer der Wege, auf denen das Gehirn gesund bleibt, ist ein Prozess, der als Autophagie bezeichnet wird und in dessen Rahmen Zellen, die toxisch sind oder nicht mehr funktionieren, eliminiert werden. Dieser Prozess schafft Raum für die Bildung neuer Nerven, wodurch die Kommunikation zwischen den Gehirnzellen verbessert wird.

Dieser Prozess wird jedoch mit zunehmendem Alter ineffizienter. Im Rahmen von Tests mit Laborratten konnte ein Acai Extrakt jedoch dabei helfen diesen Prozess im Bereich der Gehirnzellen anzuregen (23). Zusammenfassung: Acai könnte den schädigenden Auswirkungen von Entzündungen und Oxidation im Gehirn entgegenwirken und dabei helfen den Autophagieprozess anzuregen.

Mögliche Nachteile

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es sich bei der Acai Frucht um eine antioxidantienreiche Frucht handelt, gibt es erwartungsgemäß nicht viele Nachteile. Wenn man die Acai Frucht als Fruchtpüree kauft, sollte man darauf achten, dass dieses frei von zugesetzten Zutaten ist. Einige dieser Pürees enthalten z.B. große Mengen an zugesetztem Zucker.

Unterschiedliche Darreichungsformen der Acai Frucht

Da die frische Frucht nicht lange haltbar ist, sind außerhalb der Anbaugebiete primär drei Darreichungsformen der Frucht erhältlich: Pürees, Pulver und Säfte. Zusätzlich hierzu gibt es natürlich auch Supplements, die konzentrierte Extrakte der Frucht enthalten. Der Saft ist mit Antioxidantien vollgepackt, weist jedoch von allen Darreichungsformen den höchsten Gehalt an Zucker auf und ihm fehlen die Ballaststoffe. Wenn der Saft gefiltert wurde, dann kann dies den Gehalt an Antioxidantien reduzieren (7).

Das Pulver liefert die konzentrierteste Menge an Nährstoffen und enthält neben Ballaststoffen und Fett auch alle anderen in der Acai Frucht enthaltenen Pflanzenverbindungen. Der Acai Brei ist hingegen der wahrscheinlich beste Weg, den Geschmack von Acai Beeren zu genießen. Sowohl der Brei, als auch das Pulver eignen sich gut zur Zubereitung von Smoothies, die auf Wunsch mit beliebigen weiteren Zutaten verfeinert werden können.

Fazit

Dank ihres hohen Gehalts an Antioxidantien, könnte die Acai Frucht viele potentielle Gesundheitsvorzüge besitzen. Sie ist mit wirkungsvollen Pflanzenverbindungen vollgepackt, die als Antioxidantien agieren und Vorzüge für Gehirn, Herz und allgemeine Gesundheit besitzen könnten. Darüber hinaus liefert die Acai Frucht gesunde Fette und Ballaststoffe, wodurch sie zu einem gesunden Nahrungsmittel wird.

Referenzen

  1. https://ndb.nal.usda.gov/ndb/foods/show/91703
  2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17824205
  3. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7619452
  4. http://www.orac-info-portal.de/download/ORAC_R2.pdf
  5. http://www.academia.edu/14057003/
  6. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16019315
  7. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18693743
  8. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20022468
  9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23244543
  10. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22139433
  11. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21569436
  12. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19640950
  13. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25329001
  14. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27965474
  15. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22961050
  16. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18361750
  17. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24886139
  18. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27051649
  19. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24985004
  20. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26750735
  21. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22224493
  22. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26618555
  23. http://www.fasebj.org/content/25/1_Supplement/213.8